Bad Oeynhausen-Volmerdingsen (hm). Schon von Weitem sahen alle Menschen, die auf dem Gelände des Wittekindshofes unterwegs waren, dass in diesen Septembertagen etwas Besonderes los war: ein großes rotes Zirkuszelt stand auf der Wiese oberhalb der großen Turnhalle und war ein echter Blickfang! Dass es dort stehen konnte, war der tatkräftigen Mithilfe vieler Eltern beim Aufbau zu verdanken.
Alle Schülerinnen und Schüler der Schule Wittekindshof führten erstmals nach der Corona-Pandemie wieder eine Zirkus-Projektwoche durch, diesmal zusammen mit dem Mitmach-Zirkus Mondial. Ermöglicht wurde die Projektwoche durch die sehr großzügige finanzielle Unterstützung durch den Förderverein.
In einem Arbeitskreis hatten mehrere Lehrkräfte der Schule die Projektwoche schon seit Monaten geplant und sich eng mit dem Zirkus-Team abgesprochen. Die Lehrkräfte entwickelten dabei auch eigene Nummern, sodass schließlich allen Schüler*innen interessante Angebote gemacht werden konnten. Damit alle dabei sein konnten und genügend Zeit zum Üben hatten, wurde abwechselnd in zwei Gruppen gearbeitet.
Viele Schüler*innen konnten es kaum erwarten, am Montagvormittag erstmals das Zirkuszelt betreten zu dürfen und waren von der besonderen Atmosphäre im Zelt sichtlich beeindruckt. In den nächsten Tagen wurde fleißig geübt, um dann bei den beiden Generalproben, zu denen befreundete Schulen eingeladen waren, und vor allem bei den Gala-Vorstellungen die einstudierten Nummern präsentieren zu können.
In der Zeit des Übens unterstützten die Lehrkräfte ihre Schüler*innen und hatten dabei Gelegenheit, diese genau zu beobachten: Da gab es die eher ängstlichen Schüler*innen, die für eine Herausforderung, z.B. das Streicheln einer Taube oder das Balancieren auf dem Schwebebalken, viel Mut aufbringen mussten und denen dies schließlich gelang. Es gab die im Alltag sehr unruhigen Schüler*innen, die sich nun auf den Punkt konzentrieren und dafür zur Ruhe kommen mussten. Und es gab auch die zahlreichen Schüler*innen mit einer schweren Mehrfachbehinderung, die viele Reize verarbeiten mussten und bei der Schwungtuch-Nummer ihr Beteiligtsein auf vielfältige Weise zum Ausdruck brachten. Alle Schüler*innen waren ihren individuellen Möglichkeiten entsprechend aufmerksam und selbstbewusst dabei und bewiesen zudem viel Ausdauer.
Am Ende der Probentage standen die beiden Gala-Vorstellungen und wurden ein voller Erfolg. Für alle Besucher*innen war etwas dabei: Die Musik- und Putzclowns ließen die Gäste lachen, Piraten und Cowboys sorgten für Momente der Spannung. Das Geschick der Bodenturner*innen, der Ballerinas und der Jongleure versetzte ins Staunen und die Schüler*innen der Schwungtuch-Nummer und der Lichtershow verzauberten die Besucher mit ihrem stimmungsvollen Auftritt. Abgerundet wurde dieses vielseitige Programm schließlich noch durch die Tiernummern, bei denen die Schüler*innen durch ihren einfühlsamen Umgang mit den Ziegen, den Tauben und einem Lama den Gästen viel Freude bereiteten. Am Ende jeder Vorstellung marschierten alle Schüler*innen noch einmal gemeinsam in das Zirkuszelt und wurden mit einem tosenden Beifall belohnt. Am Applaus wurde deutlich, dass die Eltern und Angehörigen sehr stolz auf ihre Kinder waren - vor allem aber durften die Schüler*innen stolz auf sich selbst sein, denn sie hatten etwas Großartiges geleistet!